Grundlagen rechtlicher Regelungen:

In Bochum gibt es 80 Kleingärtnervereine, diese tragen im großen Maße zur Grünfläche der Stadt bei.

Geregelt werden sie über den Stadtverband der Kleingärtner in Bochum.

Über dem Stadtverband gibt es den Landesverband Westfahlen Lippe der Kleingärtner.

Und über alle dem steht das Bundeskleingartengesetz.

In NRW sind als einziges Bundesland in Deutschland die Kleingartenanlagen durch die Landesverfassung geschützt. Hier heißt es im Artikel 29 (3): Die Kleinsiedlung und das Kleingartenwesen sind zu fördern.

In Bochum haben wir auch noch eine Besonderheit mit dem Generalpachtvertrag, der für die Anlagen nicht nur Plichten beschreibt, sondern auch viele Vorteile der Förderung bietet.

Was steckt dahinter

94% der Menschen in NRW leben in Etagenwohnungen ohne Zugang zu einem Garten. Gerade in NRW sind die Städte Ballungsgebiete, die stark bebaut sind. Da bieten die Kleingärtneranlagen, umgangssprachlich auch Schrebergärten genannt, eine gute Alternative zu einem Hausgarten.

Es gibt in NRW mehr als 118.000 Kleingärten in 1600 Kleingärtneranlagen mit 5.500ha Land. die Parzellen variieren von 150-400qm, dürfen 400qm allerdings nicht überschreiten.

Die Parzellen sind in Anlagen zusammengefasst, die ehrenamtlich von einem Kleingärtnerverein oder dem Verband verwaltet werden.

Entstanden sind diese Kleingärten im 19. Jahrhundert. Der Grundgedanke war die Selbstversorgung mit Lebensmitteln und die Erholung im Grünen.

Sie sind in den Städten ein wichtiger Ausgleich in Wohnungsnähe. Viele Kleingärten sind schon seit vielen Jahrzehnten im Besitz der Pächter: innen, denn wer einmal einen Garten erworben hat, gibt diesen nur ungerne wieder her. Hier kommt das erste Mal das Bundeskleingartengesetz zur Geltung, denn dort gibt es besondere Kündigungsbestimmungen, die die lange preiswerte Nutzung ermöglichen.

In so einem Garten ist der Anbau von Obst, Gemüse und Zierpflanzen möglich, die kleine Laube ist Treffpunkt für Freunde und Familie und Ablageort für Werkzeuge. Einige halten sie sehr spartanisch, andere bauen sie komplett aus, die Lauben und Gärten sind genau so vielfältig wie ihre Besitzer: innen und bieten so ein schönes Naturerlebnis für alle Besucher: innen der Anlage, die zum öffentlichen Grün der Stadt gehört und zum spazieren einlädt.

Was bedeutet dieses „öffentliche Grün“

Öffentliches Grün bedeutet grün für alle Bürger: innen einer Stadt, sie sind ein wichtiger Teil der „grünen Lunge“ in Ballungsräumen. Sie dienen als Nah- und Erholungsbereiche innerhalb der Städte und bieten Spazierwege, Ruhebereiche, Spielflächen und manchmal auch Schulgärten oder Lehrpfade. Dieses Angebot soll jedem Menschen in einer Stadt ermöglicht werden, daher müssen diese Anlagen auch öffentlich zugänglich sein und genießen in der Regel den Status der Gemeinnützigkeit.

Sie können sich naturnah gestallten und werden so zu ökologisch Wertvollen Bereichen einer Stadt. Sie bieten Nistmöglichkeiten für Vögel und sind Lebensräume für Kleintiere wie Igel, Fledermäuse, Füchse, Hasen und vor allem Insekten. Die Artenvielfalt an Pflanzen und Tieren in Kleingärten ist oft größer als in öffentlichen Parks.

Die Verbände und Vereine haben sich dem schonenden Umgang mit der Natur verpflichtet. Kleingärtner: innen sorgen auch dafür, dass Vorbilder alter Bauern- und Klostergärten, sowie Obst- und Zierpflanzensorten gepflegt und kultiviert werden und so nicht in Vergessenheit geraten.

Soziale Integration wird in Kleingärten täglich gelebt und Gemeinschaftsarbeit dient dem Zweck soziale Gemeinschaft zu fördern.

Gemeinnützigkeit und öffentliche Förderung

Das Kleingärtnerwesen hat eine lange Tradition und weil die Kleingärtneranlagen die Auflagen der Städte zu erfüllen haben um das öffentliche Grün zu pflegen und zu erhalten, bekommen sie die sogenannte Gemeinnützigkeit anerkannt und erhalten im Gegenzug Förderungen. Die Förderungen der Stadt dienen der Weiterentwicklung und Erhaltung. Im konkreten gehören dazu Schulungen, Beratung, Durchführung von Wettbewerbungen und Veranstaltungen.

Die Einzelnen Verbände und Gesetze werde ich in dafür eigenen Beiträgen im Detail erläutern.