Ein erfolgreiches intensives Jahr neigt sich dem Ende, ich schaue zurück.
Zack, es ist schon bald Dezember und ich stelle fest, dass so viel passiert ist und ich es nun schon Monate nicht geschafft habe, hier mehr zu schreiben.
der Plan war ein Anderer 😉
Aber wie heißt es so schön, Leben ist was passiert während man noch etwas anderes plant.
Ich verspreche aber Besserung!
Lasst uns zurück schauen, was ist passiert und wie wurde die ganze Zeit gefüllt.
Ehrenamt heißt, neben dem Hauptjob noch Vorsitzende eines Vereins zu sein.
Diese Aufgabe macht viel Spaß, braucht aber gute Organisation und gutes Zeitmanagement.
Insbesondere wenn es nicht bei einem Ehrenamt bleibt, wie sich dieses Jahr herausstellte 😉
Nach meiner Halswirbeloperation im letzten November, konnte ich dann endlich im März wieder starten.
Das Gartenjahr begann, die Abrechnungen mussten erstellt werden und das heißt immer viel Prüfung aller Kosten und buchhalterischen Prozesse. Das Gartenjahr muss geplant werden, beispielsweise welches Mitglied hat welche Gemeinschaftsstunden, welche Aufgaben fallen generell an, an welchen Terminen kommt der Schredder oder Container und die Mitgliederversammlung muss vorbereitet werden.
Dafür wird der Geschäftsbericht des Vorjahres erstellt, der Wirtschaftsplan für das kommende Jahr, ggf. Beschlüsse vorbereitet, die gefasst werden müssen und und und.
Ende März hatten wir dann eine gute Mitgliederversammlung. Mich freut zu sehen, dass Vieles was die letzten zwei Jahre angestoßen wurde langsam Früchte trägt.
Die Entscheidung, die Regeln für ALLE gleich zu halten und Sonderregelungen aus der Vergangenheit abzuschaffen, war genau richtig. Es gibt insgesamt weniger Unmut oder Geschimpfe.
Es ist nicht immer einfach konsequent zu sein und sich auch Dingen zu stellen und sie auszutragen, aber wenn ich mich entscheide die Position der Vorsitzenden anzunehmen, dann kann ich mich auch vor den Unangenehmen Aufgaben nicht drücken.
Es gehört dazu, es raubt manchmal Kraft, aber es ist wundervoll, wenn man langsam feststellt, dass es sich lohnt.
Es ist hintenraus weniger Stresspotential vorhanden und wenn sich erst einmal alle daran gewöhnt haben und begreifen, dass es nicht um die Belange Einzelner geht sondern um den Gemeinschaftsfrieden, dann muss ich sagen, sind die meisten doch einsichtig und umgänglich.
Das Frühjahr bereitete uns einige schöne Tage und es tat gut wieder Gespräche über den Gartenzaun zu erleben.
Ich hatte den Eindruck, das doch viele offen mir gegenüber waren und auch gerne Rat holten oder Ideen anbrachten.
Das zeigt mir, dass ich das was ich mir vorgenommen habe anscheinend gut umsetze, nämlich nicht die Vorsitzende zu sein, bei der alle den Kopf hinter der Hecke verstecken oder in ihre Lauben rennen 😀
Ich wollte bewusst nahbar und auf Augenhöhe bleiben und das bekomme ich inzwischen auch als Kompliment der Mitglieder mitgeteilt.
Im Juni begannen dann langsam die ersten Meldungen von größeren Rattenpopulationen und daraus wurde dann ein Riesen Thema, welches mich ein paar Monate beschäftigte.
Ein Teil der Gartenanlage hatte große Schwierigkeiten mit Rattenpopulationen, die deutlich mehr waren als die einzelnen Ratten, die man als Gärtner: in nun einmal so sieht.
Hilfesuchend wand ich mich an die Stadt, denn anscheinend kamen die Ratten vom stätisch angrenzendem Gebiet und die Stadt ist Eigentümer des Grund und Bodens auf dem die Gärten sind.
Leider gab es keine Hilfe, wir mussten in Eigenleistung sehr viel Geld vom Verein in die Hand nehmen um Maßnahmen zu treffen.
Erst als ich mich an die Zeitung wand, wurde die Stadt dann doch mal wach. Es war ein anstrengender Prozess mit den Zuständigen, doch nach viel Wut, Schweiß und Kampf, sind wir zu einer Lösung gekommen.
Auch hier gilt es, dass man nicht aufgeben darf und durchhalten muss. Es wäre einfacher gewesen, einfach das Geld zu zahlen und Ruhe zu haben, aber es geht hier darum, das man auch Rechte hat und das ich in dem Fall den Verein vertrete und für den Verein, das Bestmögliche erkämpfe.
In dieser Zeit kam parallel noch das Wuppertal Institut (ein renommiertes Forschungsinstitut) durch meine Stellvertretung auf uns zu und berichteten, dass der Bund Forschungsgelder in erheblicher Höhe frei gibt. Sie wollten einen Antrag mit uns einreichen, für eine Feldforschung in unserer Gartenanlage.
18 Monate Forschung und Gelder vom Bund ist schon etwas, was sich zeigen lässt. Also begannen wir gemeinsam das Konzept zu erarbeiten und reichten den Antrag ein.
Mit großer Freude wurden wir tatsächlich ausgewählt, ein kleiner Gartenverein in Bochum 🙂
Da kommt nun einiges auf uns zu, aber wir freuen uns und beginnen im Mai 2026 mit dem Projekt.
Wen es interessiert, der kann alles auf folgender Internetseite verfolgen: www.projekt-kgvfriederika.de .
Dann kam auch noch der Stadtverband auf mich zu, weil sie mit dem Landesverband ein größeres IT- Projekt beginnen wollen und ich wurde gefragt ob ich nicht die Projektleitung übernehme.
So kam ich zu meinem oben erwähnten zweiten Ehrenamt 🙂
Und wer sich jetzt fragt, ob ich auch mal schlafe oder ob ich noch Zeit habe, den kann ich beruhigen.
Ich habe diverse Motorradtouren mit meinem Mann gemacht, war im Mai in Österreich in den Alpen Motorradfahren, im Sommer zwei Wochen in Kroatien inkl. Motorräder auf dem Hänger und noch eine Woche in Dänemark.
Wie ich schrieb, Planung und Organisation ist alles 😀
Zum Herbst konnten wir dann auch noch ein paar Gartenverkäufe abwickeln und haben tolle neue Mitglieder bekommen.
Das war einmal im Groben angerissen die vergangenen Monate und was es heißt mit Herzblut einen Verein zu Organisieren und zu leiten.
Und wer bis hierher gelesen hat, dem wünsche ich eine tolle kommende Zeit bis zum nächsten Post.
Eure Lissy